Endlich liegen uns die Genehmigungen zum Bau und Betrieb von zwei Windenergieanlagen vor. Der Hochsauerlandkreis hat die beiden Anlagen vom Typ Vestas V 117 in Arnsberg Kirchlinde genehmigt. Jede Anlage hat eine Gesamthöhe von 200 Metern und eine elektrische Nennleistung von 3.300 Kilowatt- damit können bis zu 7.000 Haushalte mit Strom versorgt werden!
Begonnen wurde das Genehmigungsverfahren im Jahr 2016. Es gab viele Hürden zu meistern und zahlreiche Bedenken der Fachbehörden zu entkräften. Im Jahr 2018 wurden die Anträge beider Standorte leider abgelehnt. Wie sich später aus Sicht des zuständigen Verwaltungsgerichtes herausstellte, war die Entscheidung der Verwaltung nicht stichhaltig. So wurde jahrelang mit der Antwort auf die Frage gerungen, ob die beiden geplanten Windenergieanlagen die in mehr als vier Kilometer entfernte Erdbebenmessstation an der Sorpetalsperre beeinträchtigen könnten. Ein erfolgreicher wissenschaftlicher Diskurs gemeinsam mit dem Geologischen Dienst NRW war notwendig, um die Bedenken auszuräumen. Selbst die Kritik der Denkmalschutzbehörde wegen des Klosters Oelinghausen in drei Kilometer Entfernung konnte schließlich entkräftet werden. Und auch die Frage, ob das Vorhaben mit den Zielen der Wald- und Forstentwicklung vereinbar sei, wurde zugunsten unserer Planung beantwortet. Der Hochsauerlandkreis nahm seine Ablehnungen zurück und führte ab dem Jahr 2021 die Verfahren für beide Windräder fort.
Jetzt sind alle Bedenken ausgeräumt und die Genehmigungen erteilt. Aus unserer Sicht war die lange Verfahrensdauer unverhältnismäßig. Zu begrüßen ist, dass durch den im vergangenen Jahr neu geschaffenen gesetzlichen Rahmen die Genehmigungsverfahren zukünftig zügiger abgeschlossen werden sollen. Dies werten wir als einen wichtigen Schritt hin zu mehr Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten durch lokal erzeugte erneuerbare Energien. Eine gute Nachricht für Arnsberg und NRW!
Wir wollen nun mit unseren Partnern eine Umgenehmigung auf eine Vestas V 150 vornehmen. Dieser Anlagentyp hat ca. 16,5 Meter längere Blätter. Dadurch wird die Winderntefläche vergrößert und ein Vielfaches mehr an CO2-freier elektrischer Energie erzeugt. Gleichzeitig soll die Gesamthöhe von 200 Meter beibehalten werden. Das Verfahren wird voraussichtlich noch in diesem Jahr abgeschlossen, um den Weg zum Bau der Anlagen zu ebnen. Es gibt also noch genügend zu tun.
(06.04.2023)